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Jedes Heft hat ein Schwerpunktthema, das von Gastredakteur_innen konzipiert und betreut wird. Die dazu eingereichten Beiträge durchlaufen ein Peer-Review-Verfahren. Vorschläge für Schwerpunktthemen sind jederzeit an die Redaktion möglich. Bitte beachten Sie unsere Hinweise zu Einreichungen.

  • ZfM 32, erscheint im April 2025

    Heftvorschau

    Mind Control

    «Whoever controls the media, controls the mind» – die Geschichte dieses Zitats reicht bis zum Beginn des Kalten Krieges zurück. Von da an wird die Paranoia, dass Medientechnologien ganze Bevölkerungen zu Marionetten böswilliger Akteur*innen machen könnten, zum Bestandteil der Lebenswelt. Mit dem Begriff ‹Mind Control› lassen sich unterschiedliche Versuche der (verdeckten) Einflussnahme auf Denken, Fühlen und Verhalten erfassen, die von Suggestion über Manipulation bis zu Indoktrination reichen. Aus einer Metaperspektive werden diese als Diskursphänomene erkennbar, denen die Annahme der Möglichkeit völliger Willens- oder Verhaltenssteuerung zugrunde liegt. Angesichts rezenter Verschwörungserzählungen zur angeblich ubiquitären Bewusstseinskontrolle durch staatlich ‹gesteuerte› Medien ist die medienwissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Themenkomplex überfällig.

  • ZfM 33, erscheint im September 2025

    Call for Papers

    Aneignung Revisited: Memes

    Nicht erst seit den Debatten über cultural appropriation ist auch in der Medienwissenschaft häufig von ‹Aneignung› die Rede. Dabei kann sich der Begriff sowohl auf konkrete Medienpraktiken wie Zitat, Remix oder Reenactment beziehen wie auch auf die grundsätzlich ‹sekundäre› Beschaffenheit von Kunst als kreativer Referenzkultur. Wurde im Anschluss an die Cultural Studies die Aneignung meist als aktive Rezeption verstanden, so hat sich mit den digitalen Partizipationskulturen das Versprechen der User*innen-Ermächtigung auf das ‹Prosumieren› verlagert, da die Affordanzen sozialer Plattformen das Ineinandergreifen von Rezeption und Produktion begünstigen.

    Bei dieser Zäsur setzt der Schwerpunkt an und lädt ein, den Aneignungsbegriff unter dem Vorzeichen digitaler Alltags- und Popkultur neu zu überdenken. Angesichts aktueller Debatten bieten sich zwei Perspektiven an, um die teils alten, teils neuen Potenziale und Probleme digitaler Aneignungspraktiken genauer herauszuarbeiten: zum einen die Kritik an kultureller Aneignung und zum anderen Konzepte des digitalen Commoning. Für Analysen einer verteilten Agency, die sich zwischen Material, Medientechniken, Plattformen und Prosument*innen entfaltet, werden hier als exemplarischer Schauplatz Meme-Kulturen vorgeschlagen (wobei von einem weiten, für ihre hoch- dynamischen Mutationen offenen Verständnis von Memes ausgegangen wird). Wenn Meme-Kulturen die grundsätzlichen Ambivalenzen appropriierender Praktiken beerben, stellt sich die Frage: Wann kann Aneignung widerständig oder solidarisch sein, und in welchen Fällen reproduziert sie herrschende Besitz- und Machtverhältnisse?

    It is not only since the recent debates on cultural appropriation that the term ‹appropriation› has been frequently used in media studies. As one might expect, there is no uniform use of the term. It can refer both to specific media practices (from quotation to remix to reenactment) and to the fundamentally ‹secondary› nature of art as a creative reference culture. While in Cultural Studies appropriation was mostly understood as an attitude of reception, in digital participatory cultures the promise of user empowerment has shifted towards activities of ‹prosumption›, in which reception and production are intertwined.

    This shift is the starting point for the journal issue’s special theme. We invite contributors to rethink the concept of appropriation in the light of everyday digital- and pop culture. In view of current debates, we suggest two perspectives from which to work out the partly old, partly new potentials and problems of digital appropriation practices in more detail: on the one hand, the critique of cultural appropriation and on the other, concepts of digital commoning. In order to analyze the distributed agency unfolding between material, media techniques, platforms and prosumers, we propose focusing on meme cultures (in a wider sense of memes that accounts for their highly dynamic mutations). In a possibly heightened form, meme cultures inherit the fundamental ambivalences of appropriative practices. When can appropriation be resistant, and in which cases does it confirm or reproduce prevailing social conditions?