- Gertrud Koch
- Joan Copjec
- Elizabeth Cowie
- Sulgie Lie
- Laurence A. Rickels
- Anna Tuschling
- Mai Wegener
- Marie-Luise Angerer
«Geister werden Teil der Zukunft sein»
Zum Verhältnis von Psychoanalyse und Medientheorie
Abstract (Deutsch)
Geister werden insbesondere dann Teil der Zukunft sein, je mehr sich die Zukunft telekommunikativ aufrüsten würde, wie Jacques Derrida es in dem Film Ghost Dance (1983) von Ken McMullen formulierte. Übertragen auf die gegenwärtige Situation heißt das, danach zu fragen, welche Verschiebungen, Verdrängungen und / oder Auslassungen zu beobachten sind, wenn die psychoanalytische Theorie in der Film- und Medienwissenschaft mehr und mehr aus ihrer zentralen Position, die sie einmal eingenommen hatte, verschwindet. Sind die Begriffe der Psychoanalyse weiterhin wirksam oder haben sie sich zunehmend verschliffen? Was bedeutet die Kritik am Anthropozentrismus für die Stellung des ‹unbewussten Subjekts›? Wie verändern sich Verständnis und Begriff von Sexualität und Begehren, wenn diese nicht mehr ausschließlich in der Perspektive eines normativen Sexualitätsdispositivs gedacht werden? In diese Richtung zielen die Fragen, die Marie-Luise Angerer einer Reihe von Autor_innen gestellt hat, die eine psychoanalytisch orientierte Medien- und Filmwissenschaft betreiben oder für die medientheoretische Überlegungen in der psychoanalytischen Praxis bedeutsam sind.
Abstract (English)
«Ghosts Will Be Part of the Future». On the Relationship between Psychoanalysis and Media Theory
Spirits will increasingly become a part of the future, as the future increasingly arms itself with telecommunication, Jacques Derrida says in the film Ghost Dance (1983) by Ken McMullen. Translated to the contemporary situation, this entails that we ask which displacements, repressions, and/or omissions we might be able to observe if psychoanalytic theory disappears from its once central position in film and media studies. Are the concepts of psychoanalysis still in effect or are they finished? What does the critique of anthropocentrism mean for the position of the «unconscious subject?» How have understandings and concepts of sexuality and desire transformed if they are no longer conceived from the perspective of a normative dispositif of sexuality? Marie-Luise Angerer posed such questions to a number of authors either doing a form of media and film studies orientated around psychoanalysis or for whom reflections in media theory are important in psychoanalytic practice.
Bevorzugte Zitationsweise:
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