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Der Nebel in der Wunderkammer

Zur Natur der Dinge im Anthropozän

Abstract (Deutsch)

Wie werden das Materielle und das Imaginäre im Anthropozän aktuell gesammelt und gezeigt? Wie werden Ausstellungs- und Sammlungspraktiken dabei in gängigen Formen der Wissensinszenierung herausgefordert? Der Beitrag verfolgt die These, dass aktuelle Vermittlungsweisen – allen voran die ubiquitäre Wunderkammer – angesichts des Anthropozäns und seiner Herausforderungen als Verfahren mit einer langen europäischen Geschichte hervortreten, die vor allem als ästhetische und epistemische Versicherungen wirken. Er geht zudem davon aus, dass sich im Ringen um eine adäquate Form der musealen Repräsentation etwas über die Vermittlung von Eigenheiten der Dinge im Anthropozän ableiten lässt und schlägt drei Paare konkreter Eigenheiten von Anthropozän-Objekten vor.

Abstract (English)

How are the material and imaginary dimensions of the Anthropocene currently collected and displayed? What challenges do traditional exhibition and collection practices face in this context? The article argues that current modes of mediation—particularly the ubiquitous Wunderkammer—reveal their deeply rooted European history and their role in consolidating Western aesthetic and epistemic frameworks. Furthermore, the article suggests that while museums grapple with finding adequate forms of representation for our crisis-ridden present, their practices and displays offer insights into specific characteristics of objects in the Anthropocene. Finally, the article suggests three pairs of specific characteristics of Anthropocene objects.

Bevorzugte Zitationsweise:

Heyne, Elisabeth: Der Nebel in der Wunderkammer. Zur Natur der Dinge im Anthropozän. In: Zeitschrift für Medienwissenschaft. Jg. 17, Heft 32 (1/2025): Mind Control, 141–154. DOI: https://doi.org/10.25969/mediarep/23736.

Die Open-Access-Veröffentlichung erfolgt unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0 DE.