Gender open – eine neue Plattform
Aus der Redaktion des Gender-Blogs
Es gibt jetzt ein Repositorium für Gender Studies: Gender open. Das ist eine nützliche Sache: ein Online-Archiv mit frei verfügbaren Texten. Es ist möglich, als Autor_in eigene Texte dort zu veröffentlichen (müssen schon mal publiziert worden sein = «Qualitätskontrolle»), was natürlich besser ist, als es auf academia.edu zu tun, das mit Ranking, Data Mining und Profilbildung ja Zugangskontrolle praktiziert. Und wir werden sehen, wie so ein Repositorium es schafft, Konnektivität herzustellen. Außerdem werden Veröffentlichungen aus der (deutschsprachigen) Geschichte der Frauen- und Geschlechterforschung sukzessive gescannt und ins Repositorium aufgenommen. Ich freue mich darauf, die Texte aus Schwarze Botin, metis, Frauen in der Literaturwissenschaft dort finden zu können. Diese Schreibmaschinen-geschriebenen Zeitschriften sind ja auch mediengeschichtlich interessant und so könnte Open-Access-Politik einlösen, was mit dem Fotokopierer dann doch noch nicht gelang. Das Motiv der Startseite von Gender open, drei 19.-Jahrhundert-Männer beim elektrischen Entstauben von Büchern, zieht schon mal einen schönen medien- und geschlechterreflexiven Hintergrund auf.
Dazu ist das Open Gender Journal gelauncht worden, das aktuelle Texte veröffentlicht. Das Journal setzt auf einen offenen Publikationsprozess, wie es heißt – Open Access, keine Veröffentlichungsgebühr («Article Processing Charge»), keine thematische Einschränkung –, ist aber peer reviewed. Ein paar Aufsätze sind bereits erschienen, zu materialistischer Gesellschaftstheorie (Hanna Meißner) oder zu New Materialism und Filmwissenschaft (Kristina Pia Hofer) – also doch ein Schwerpunktthema?
«Gender» wird jedenfalls als Sammelbegriff verstanden, der auch Texte der Queer oder der Cirtical Whiteness Studies umfassen kann. Ich glaube, so ähnlich verstehen wir es hier im Gender-Blog auch.
(Wen es technisch interessiert: Das Journal läuft im Open Journal System, d.h. der Einreichungs- und Review-Prozess ist softwaregestützt, die Artikel erscheinen ausschließlich als PDF.)
Gender open wird von drei Berliner Universitäten konzipiert und getragen. Gefördert von der DFG, in einem Programm, von dem auch diese Website profitiert.
Bevorzugte Zitationsweise
Die Open-Access-Veröffentlichung erfolgt unter der Creative Commons-Lizenz CC BY-SA 4.0 DE.