‹Kognitiver Kapitalismus›?
Nichtbewusste Kognition und Massenintellektualität
Abstract (Deutsch)
Dieser Beitrag fragt, inwiefern Kapitalismus sich die kognitiven Kapazitäten digitaler Medientechnologien aneignet. Die post-operaistische These des ‹kognitiven Kapitalismus› postuliert, dass Kapitalismus heute wesentlich von kognitiver menschlicher Arbeitskraft abhängt, die sich, von digitalen Medientechnologien unterstützt, selbst sozial organisiert. Was aber, wenn Kognition nicht nur eine Eigenschaft menschlicher Arbeit ist, sondern digitale Medientechnologien selbst kognitive Kapazitäten besitzen, die sich Kapital zunutze machen kann? Dieser Beitrag fordert die post-operaistischen Darstellungen des ‹kognitiven Kapitalismus› heraus, indem er erwägt, inwiefern nichtbewusste Kognition die Unabhängigkeit der Massenintellektualität in Frage stellt, und Veränderungen in den kognitiven Gefügen von Märkten, Organisationen und Management aufzeigt.
Abstract (English)
‹Cognitive Capitalism›? Unconscious Cognition and Mass Intellectuality
This paper asks in what ways capitalism appropriates the cognitive capacities of digital media technologies. The post-operaist thesis of ‹cognitive capitalism› postulates that capitalism today fundamentally relies on the cognitive capacities of human labor, which, supported by digital media technologies, organizes itself socially. But what if cognition is not merely a capacity of human labor, but can also be attributed to digital media technologies? And what if capital can appropriate these cognitive capacities for its own ends? This paper challenges post-operaist accounts of ‹cognitive capitalism› in considering how nonconscious cognition questions the independence of mass intellectuality, while pointing to transformations in the cognitive assemblages of markets, organizations, and management.
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