Das Andere denken
Zoologie, Kinematografie und Gender
Abstract (Deutsch)
Ausgehend von Simone de Beauvoirs Konzept der Frau als des ‹anderen Geschlechts› thematisiert der Aufsatz die Kategorie des Anderen im Schnittfeld der Wissensdiskurse Zoologie, Kinematografie und Gender. Anhand ausgewählter Beispiele wird zunächst aufgezeigt, inwiefern das ‹Andere› in diesen drei Gebieten je spezifische Formen annimmt. Ausgehend von zoologischen und anthropologischen Schaustellungen im 16. Jahrhundert («Haarmensch») und Ende des 19. Jahrhunderts («Völkerschau») wird erstens die Sphäre des Anderen historisch bezogen auf Mensch und Tier hergeleitet; zweitens geht es unter Einbeziehung der Positionen von Jacques Rancière und Donna J. Haraway um eine theoretische Zuspitzung des Begriffs des Anderen; und drittens wird mit Bezug auf den Film Max Mon Amour (F/USA 1984, Nagisa Oshima) eine Konstellation aufgezeigt, in der sich die Geschlechterdifferenz und die Differenz zwischen Mensch und Tier überlagern.
Abstract (English)
Thinking the Other. Zoology, Cinematography, and Gender
Starting with Simone de Beauvoir’s idea of the woman as the ‹other› sex, this essay will explore the notion of the other in the field of knowledge discourses that are defined by zoology, cinematography, and gender. It will first be shown to what extent the ‹other› takes on specific forms in each of these three areas. Looking at zoological and anthropological displays from the sixteenth century (the «Haarmensch») and the late nineteenth century («Völkerschau», human zoos), I will discuss how the sphere of the other has historically derived from man and animal; secondly, using the positions of Jacques Rancière and Donna J. Haraway I will present a radical theoretical interrogation of the concept of the ‹other.› Finally, looking at the film Max Mon Amour (F/USA 1984, Nagisa Oshima), I will explore filmic instance in which gender difference and the difference between man and animal overlap.
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